De Moo isch schu ufgange
vu Matthias Claudius (1740-1815)
Übrsetzing vu Bernhard Eichkorn uf Bättmedinger Alimannisch
Der Mond ist aufgegangen, Die goldnen Sternlein prangen Am Himmel hell und klar; Der Wald steht schwarz und schweiget, Und aus den Wiesen steiget Der weiße Nebel wunderbar. Wie ist die Welt so stille, Seht ihr den Mond dort stehen? Wir stolze Menschenkinder Gott, lass uns dein Heil schauen, Wollst endlich sonder Grämen So legt euch denn, ihr Brüder, |
De Moo isch schu ufgange (Anm.1) Und güldni Schtäärnli hange-d Am Himmel häll und klaar. De Wald schtoot schwarz, und liisli Schtriicht um de Wald im Wissli, De wiisi Näbel – wundrbaar! Wie isch di’e Wält so rüejig De halbi Moo, o-jeeli, Mir schtolze Mänschechinder Lo, Vatter, s-Hail üs gugge Mögscht-entlich alli zämme Gönd, schloofed-etzt, ier Liebe, |
Anmerkung 1: “De Moo” ist ein klassisches Motiv der alemannischen Dichtung, seit Johann Peter Hebel sein Gedicht “Lueg Müeterli, wa isch im Moo” geschrieben hat.
Anmerkung. 2: Hier kann man ahnen, dass die Übersetzung z. B. im Schwenninger Moos, an der Wasserscheide zwischen Donau und Rhein, entstanden sein könnte.